Naturkosmetik herstellen: Equipment & Grundausrüstung

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Blogpost Equipment.

I know, nicht jeder möchte gleich zum Öko-Geek mutieren und seine hart verdienten Öcken in Öle, Wachse und Destilliergeräte investieren.

Muss auch gar nicht sein. Da ich mir die Bekehrung der Menschheit weg von liederlicher Chemie zu fairer Nahrung für Haut und Sinne zur Mission gemacht habe, gibt es heute mal ein paar Infos zur Erstausstattung.

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  1. Nicht alles muss man sich neu besorgen. Messbecher, die ab 5ml Volumen messen können, Esslöffel, Schüsselchen oder auch einen Mörser hast du wahrscheinlich schon in deiner Küche. Pipetten kannst du recyclen,  Kartenblätter aus alten Magazinen ausschneiden. Ich habe mir vor 5 Jahren diesen Granitmörser und Pistill bestellt und bin sehr zufrieden. Kleinere, hübsche weiße Marmor-Mörser gibt es bei Fischer Lagerhaus.

  2. Ein flexibler Spatel eignet sich ehrvorragend, um Pistille abzukratzen. Was bedeutet das? Wenn du eine Salbe rührst, bleibt immer was am Pistill hängen. Damit diese aber auch in die Salbe eingearbeitet werden kann, um darin Öle, Wirkstoffe usw. aufzunehmen, sollte der Pistill während des Arbeitsvorgangs mehrmals abgekratzt werden. Holzsspatel, Eiscremestäbchen, Winkelspatel, Laborspatel oder ein schlichtes Buttermesser reichen aus.

  3. Investieren würde ich in eine einfach, elektronische Waage, die mind. eine Dezimalstelle nach dem Komma messen kann. Diese hier benutzen wir im Workshop.

  4. Leg dir zwei gute, saubere Siebe an: einmal feiner zum Sieben von Pulvern, Und eine weitere, die etwas grobere Maschenweite aufweist. Sie eignet sich zum Sieben von zerkleinerten Blüten- oder Kräuterdrogen.

  5. Der Glasstab ist der Liebling der Galenik. Er hilft beim Portionieren, Salben, Cremes, Lotionen werden gerührt, Temperatur-Checks verein-facht. Der Glasstab ist durch seine schmutzabweisende Form universell einsetzbar und lässt sich leicht reinigen. Keinen Glasstab zur Hand? Der Rücken eines Frühstücksmesser tut’s auch.

Kartenblätter? Hä?

Was der Silikonschaber für die Köchin ist, das ist das Kartenblatt für den Salbenmischer. Das Kartenblatt – früher wurden tatsächlich Spielkarten benutzt – wird abgerundet angeschnitten. So legt es sich der Form des Mischgefäßes an und kann zum fast verlustfreien Ausschaben benutzt werden. Außerdem verwendet man zwei Kartenblätter zum Mischen von Tees und Pulvern. Du kannst einfach ein festes, glattes Stück Papier nehmen. Ich schneide immer die Cover von Magazinen oder Müslipackungen aus. Folgendermaßen sollte die Form zugeschnitten werden. Hier noch ein PDF als Vorlage zum Download.

 
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Das wären mal die Geräte gewesen. Doch was ist mit den Substanzen? Ich stehe nicht auf konservierte Kosmetik, deshalb arbeite ich ausschließlich ohne Wasser. Keime lieben Wasser, die hergestellte, unkonservierte Kosmetik verdirbt binnen 7-14 Tagen.

Öle also. Und Feststoffe. Pflanzenteile. Ein paar Salze und Pulver vielleicht.

In der Öle-Liste gibt es eine große Übersicht darüber, welche Fette für welchen Hauttypen Sinn machen.
Anschaffen würde ich mir Sheabutter, Jojobaöl, evtl. Bienen- oder Candelillawachs.
Hanföl, Sonnenblumenöl, Kokosfett haben die meisten schon in der Küche.

Dieser Post beschäftigt sich nun erst einmal mit den Sachen, die du schon hast. Nun kannst du loslegen.

Z.B. mit einem Facial Oil:

1 Teil Hanföl, 1T Jojobaöl, 1 T Arganöl und dazu noch einen Tr. Rosmarinöl ODER Lavendelöl (desinfizierend, reinigend, riecht gut).

Verstehste? Es ist kein große Hexerei, die individuelle Hautpflege selbst herzustellen.

Ich werde in den nächsten Wochen immer mal wieder Auszüge aus meinem Büchlein via Instagram oder diesem Blog teilen. Wer loslegen möchte, und weitere Methoden erlernen möchte und sich vor allem für neue Rezepturen interessiert, wird in meinem Buch einen Schatz an verständlicher Herangehensweise, Erklärungen und Ideen finden.

Das Buch gibts hier direkt im Onlineshop und ganz neu auch als Ebook für Tablets usw.